Oberschwingung
Oberschwingungen sind Ströme oder Spannungen, deren Frequenz oberhalb der 50 Hz-Grundschwingungsfrequenz liegt und die ein ganzzahliges Vielfaches dieser Grundschwingungsfrequenz besitzen.
Diese Oberschwingungen führen zu einer Verzerrung des Sinusverlaufs, was an in einem Energieversorgungsnetz angeschlossenen Betriebsmitteln zum Problem führen kann. Auswirkungen können Funktionsstörungen bis hin zu Zerstörung von Betriebsmitteln durch Überspannungen sein.
Die Entstehung von Oberschwingungen
Oberschwingungen werden durch elektronisch geregelte Betriebsmittel oder von Betriebsmitteln mit nichtlinearer Kennlinie erzeugt. Die Betriebsmittel nehmen einen nicht sinusförmigen Strom aus dem Versorgungsnetz auf. Dies führt zur Bildung von Stromoberschwingungen.
Diese verteilen sich aufgrund der galvanischen Kopplung im gesamten Energienetz und führen an einem betrachteten Netzpunkt aufgrund der vorhandenen Netzersatzimpedanz zu einem Spannungsabfall, der zu Oberschwingungsspannungen führt. Diese überlagern sich der Spannungsgrundschwingung und führen zu einer Verzerrung des sinusförmigen Spannungsverlaufs.
In Abhängigkeit von der Netzersatzimpedanz entstehen somit stärkere oder schwächere Verzerrungen des Spannungsverlaufs. Je nach Verzerrungsgrad kann es zu Störungen an vorhandenen Betriebsmitteln kommen.